Saarland Waldland

Das Saarland ist ein Waldland, dies kann man bei einem Bewaldungsprozent von 36% der Landesfläche zurecht feststellen. Und der Landkreis Merzig-Wadern liegt deutlich über dem Landesdurchschnitt, auch deshalb nennt man ihnen den "Grünen Landkreis". Von Natur aus wäre unser Land zu fast 100% bewaldet. Lediglich Wasserflächen und Felsformationen wären offene Lücken in einem geschlossenen Kronendach, überwiegend aus Buchen.

Die Buche wäre heute unsere Charakterbaumart - wenn es den Menschen nicht gäbe. Doch unberührte Waldnatur gibt es schon lange nicht mehr. Unsere Wälder zeichnen ein Bild unserer Kulturgeschichte. Nach den großen Rhodungsperioden des Mittelalters begann man wegen der Holznot gezielt die devastierten Landstriche wiederzubewalden. Dafür eigneten sich natürlich Baumarten, die als sogenannte Pioniere diesen unwirtlichen Bedingungen trotzten. Dazu gehörte insbesondere die Kiefer.

Die Waldweide und der Waldackerbau brachte die Mittelwaldwirtschaft mit den charakteristischen großkronigen und weitständigen Eichen und Buchen hervor. Die Niederwaldwirtschaft prägte später insbesondere den nördlichen Teil unseres Landes. Diese Wirtschaftsform lieferte die "Lohe" die zur Ledergerberei Verwendung fand, das Knüppelholz war Bau- und Heizmaterial.

Nach den Kriegen war vor dem Hintergrund unserer zerbombten Städte Mangel an Bauholz. Die Fichte begann ihren "Siegeszug" und veränderte unsere Waldlandschaft nachhaltig - gegen die Natur. "Lärchen- und Douglasienwellen" trugen weiter dazu bei, dass sich das Gesicht des Saarlandes massiv veränderte. Die großen Stürme (Vivian und Wibke) des Jahres 1990 begannen das Wesen des "Försterwaldes" zu korrigieren. Binnen weniger Stunden wurden vorrangig diese Kunstwälder auf großer Fläche wegradiert. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war klar, dass wir andere Wälder brauchen. Mischwälder, die natürlich auch Nadelbäume kennen, besitzen ökonomische und ökologische Vorteile. Heute überführen verantwortungsbewusste Waldbesitzer ihre Monokulturen in Mischwälder.

Eine weise Entscheidung, denn die nächste Korrektur der Natur steht vor der Tür. Waldschäden und Borkenkäfer werden das Bild unserer Waldlandschat erneut verändern. "Es war eine Brücke aus Holz auf der die Kultur einst zu uns kam". Wir sind heute gefordert unsere Wälder verantwortunsgbewusst zu bewirtschaften um unseren nachfolgenden Generationen Wälder, die alle an sie gestellten Ansprüche erfüllen, zu übergeben.